Bericht/Chronik vom 01.04.2021
25 Jahre Kammerchor
25 Jahre „Kammerchor St. Laurentius“
Gerne hätten sich die Sängerinnen und Sänger vom Kammerchor St. Laurentius beim Abendmahlsgottesdienst am diesjährigen Gründonnerstag in voller Chorstärke präsentiert und auf 25 bewegte und erfüllte Jahre gemeinsamen Singens zurückgeblickt, aber das ist leider immer noch nicht möglich: Corona hat uns – und hier vor allem die Bereiche Kunst und Kultur – weiterhin voll im Griff. Darum wird das Ensemble nur mit etwa einem Fünftel seiner Mitglieder, als „Doppelquartett“, zu hören sein. Beinahe so, wie der Chor zu seiner Gründungszeit geklungen und ausgesehen hat: nämlich als „Junger Chor“ mit 12 Mitgliedern, gegründet von der damaligen Kantorin Maria Vieracker (ehemals Pöschl) zur musikalischen Umrahmung der Liturgie an den Kartagen.
Mittlerweile ist der Chor auf etwa 40 Mitglieder angewachsen, seinen Kinderschuhen entwachsen und auch vom Repertoire und Schwierigkeitsgrad seiner Stücke her gewachsen. Mit dem Alter des Chores und der sängerischen Erfahrung seiner Mitglieder sind im Laufe der Zeit eben auch die Anforderungen gestiegen, die man an sich gestellt hat. Zum Glück kann dabei Chorleiter Reinhold Furtmeier auf viele erfahrene Sänger bauen, die teilweise von Beginn an dabei sind, oder sich im Laufe der Zeit zum „alten Kern“ dazugesellt haben, mittlerweile auch aus der näheren und weiteren Umgebung von Neustadt kommen und häufig bereits auf eine Chorerfahrung zurückgreifen können. Sie alle nehmen den teilweise weiten Anreiseweg zum Singen gerne in Kauf, da sie alle das gleiche verbindet: die Liebe zum Singen ansprechender und anspruchsvoller Chormusik in freundschaftlicher Atmosphäre.
Überhaupt schätzt man sich im Kammerchor glücklich in den vergangenen Jahren zahlreiche Unterstützer und Förderer in Pfarrei und Stadt gehabt zu haben, mit Regionalkantor Joachim Schreiber seit ein paar Jahren einen äußerst kompetenten musikalischen Partner an der Seite zu wissen, in einem optisch (und akustisch) sehr ansprechendem Gotteshaus musizieren zu dürfen und mit Pfarrer Thomas Stummer erneut einen musikliebenden Pfarrer bekommen zu haben. Auch wissen es die Chormitglieder sehr zu schätzen, dass man mit dem „Kammerorchester St. Laurentius“ mittlerweile auch ein „hauseigenes“ Orchester hat, das es einem ermöglicht, auch größere Werke mit Orchesterbegleitung aufzuführen, da sich im Laufe der Zeit eben auch ein Kreis erfahrener Orchestermusiker um Chorleiter Furtmeier geschart hat, der gerne nach Neustadt kommt, um entweder gemeinsam mit dem Chor zu musizieren, oder auch selbständig Konzerte gibt, wie die jährlich
stattfindende „Serenade im Steinbruch“ eindrucksvoll bezeugt. Das traditionelle Neujahrskonzert am Dreikönigstag ist eine gelungene Synthese der beiden Gruppen, bei dem die beiden Ensembles gemeinsam das Neue Jahr mit festlicher Kirchenmusik einläuten.
Rückblickend ist es wohl einer Häufung „glücklicher Fügungen“ zu verdanken, dass sich der Kammerchor im vergangenen Viertel Jahrhundert zu einem musikalischen Ensemble entwickeln konnte, das inzwischen nicht mehr nur aus dem kirchlichen Leben Neustadts, sondern wohl ebenso wenig aus der Musik- und Kulturszene des gesamten Landkreises wegzudenken ist. Vielleicht haben das auch die Verantwortlichen an der Landkreisspitze so gesehen, als sie das Ensemble 2017 mit dem „Kunst- und Kulturpreis“ des Landkreises ausgezeichnet haben.
Diese Auszeichnung ist zwar einerseits eine große Ehre, andererseits stellt sie aber auch eine große Bürde dar, denn die derzeitige Situation macht es Musizierenden (und hier v.a. Chorsängern) unmöglich, ihrem Hobby nachzugehen. Der größte Wunsch des Kammerchors und seines Leiters ist es deshalb, nach Überwindung der Corona-Epidemie wieder einigermaßen da anschließen zu können, wo man vor über einem Jahr aufgehört hat und wieder auf das treue Publikum hoffen zu dürfen, das auch weiterhin „seinen“ Kammerchor unterstützt und ihm durch seinen Besuch in Gottesdienst und Konzert die Treue hält.
Reinhold Furtmeier
für den Kammerchor St. Laurentius
Eingestellt von: Thomas Stummer